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Wollverarbeitung

Nach dem Scheren beginnt die eigentliche Arbeit. Die Rohwolle muss in sehr vielen Handwaschdurchgängen von Dreck und Stroh befreit werden.  Das Wasser muss unter 30 Grad haben, gewaschen wird nur mit biologischer Schmierseife, sonst verfilzt die Wolle.

Für 9kg Rohwolle haben 2 Personen je 4 Stunden gewaschen.

Anschließend wurde die Wolle zum Trocken bei Zimmertemperatur in der Stube ausgelegt.

Die Stube hat sich für 4 Tage in einen Wolltrocknungsraum verwandelt. Ständig muss die Wolle gezupft und gewendet werden.

Nach dem Trocknen müssen alle Knoten auseinandergezogen werden.

Nur die flauschige, luftige Wolle kann anschließend in der Kadiermaschine zu einem Vlies verarbeitet werden.

Am Schluss werden die sehr widerspenstigen Zotteln auseinander gezupft, für die Wollverarbeitung ganz unbrauchbare Stücke werden zur Wärme-Dämmung an Fenstern und Türen oder im Bauerngarten als Dünger benutzt.

Zwischendurch darf ein kleines Scherzerl auch nicht fehlen.

Nach langem Suchen haben wir eine ältere Dame am Attersee gefunden, die noch eine alte Kadiermaschine besitzt. So werden die Wollbüschel zum Wollvlies gekämmt. Dieser Vorgang nennt sich kadieren, die Rohwolle wird durch tausende Minikämme, die auf einer Walze angebracht sind, zu hauchzarten Vliesen gekämmt.

Unsere fertigen Vliese aus Krainer Steinschafwolle, insgesamt ca. 9 kg. Vlies

Die Vliese können dann zu Decken weiterverarbeitet oder zu Strickwolle versponnen werden.