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Geschichte

"Gütl auf der Ebm zu Gaisberg"


Dieser Name findet sich in den alten Grundbüchern, die in Mondsee lagern.

Überliefert ist, dass die Grundmauern des Gebäudes ca. 500 Jahre alt sind. Der Holzaufbau ist Ende des 18.Jhd. aufgrund von Blitzschlag abgebrannt.

Auf der Suche nach Einträgen in Grundbüchern fand ich hier in Mondsee den ersten Eintrag von 1857, Besitzerin war Anna Sattler.  Die alten Grundbücher werden im Landesarchiv Linz aufbewahrt. Der Landesarchivar gab mir folgende Auskunft:

"Die Bezeichnung des Hofes findet sich erstmals 1552 im Urbar Wildenstein (Lit: Wiesinger: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Vöcklabruck, Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich, Bd. 4, S. 32)

Die Bezeichnung "Ebm" dürfte sich aus "Ebene" herleiten. Gemeint ist damit eine kleine, (halbwegs) ebene Fläche am Berg bzw. Bergabhang, oder eine flache Wiese zwischen Felsen im Hochgebirge.(Quelle: Unger Theodor: Steirischer Wortschatz, Graz 1903., Schiffmann Konrad: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich, III. Bd.)."

Die Chronik weiter zu verfolgen, wäre sehr aufwendig, zum einen da die Schriften in der "Deutschen Kurrentschrift" geschrieben sind, und zum anderen da aufgrund der Zugehörigkeit zu Bayern viele Schriften nicht in Österreich lagern.


Die Alm auf 700m Seehöhe ist eine sogenannte Niederalm. Sie wurde wohl schon immer ganzjährig bewohnt. Das schließen wir daraus, dass hier früher autark alles hergestellt wurde. Es wurde Getreide für den Eigenbedarf angebaut, aus Flachs wurden sämtliche benötigten Stoffe gewonnen. Hier ein altes Foto der Alm, wir haben dieses Bild von einer ehemaligen Bewohnerin des Gütl´s erhalten, Frau Sattler hat dort als kleines Mädchen Ihre Kindheit verbracht

Das Bauernhaus mit seiner Rauchkuchl weist die typische Hofform dieser Gegend auf. Die Rauchkuchl mit Esse und offenem Brotbackofen im Eingangsbereich, die Stube mit gesetztem Ofen links davon und das ehemalige Austragsstüberl rechter Hand. Der Stall ist mit dem Haus verbunden, getrennt durch den Vorstall , die Tenne ( Heuboden ) liegt überhalb des Stalls.

Über eine steile Holztreppe kommt man von der Rauchkuchl in den oberen Bereich, mit drei Zimmern für Magd, Kecht und Kornvorrat.

Die Rauchkuchl war früher nach oben hin offen. Der abziehende Rauch trocknete Getreide und Flachs. Die Tenne erstreckt sich über das ganze Haus und hat ein unglaubliches Fassungsvermögen.

Auf dem Gelände rund um das Haus finden sich Überreste des Ochsenplatzes. Auf diesem Platz drehte früher ein Ochse seine Runden, der die sich im Oberstall befindende Dreschmaschine angetrieben hat.

Unten sehen wir die Familie Sattler um 1940, versammelt vor der heutigen Schafalm. Das kleine Dirndl ist Frau Sattle,r die uns freundlicherweise diese tollen zeitgeschichtlichen Dokumente überlassen hat.

Hier Frau Sattler mit Ihrer Großmutter.